Anfang 2019 starteten wir als Kooperationsbetrieb in das Modell Verbundausbildung. Hierbei sind die Auszubildenden bei einem Träger angestellt, dieser übernimmt Leitung und Koordination.
Als Kooperationsbetrieb besteht unsere Aufgabe in der praktischen Handwerksausbildung. Wir hatten einige vielversprechende junge Menschen bei uns, viele mit gutem Willen und Fähigkeiten, sympathische Persönlichkeiten mit spannende Lebensgeschichten. Unsere Hoffnung war immer, dass diese sich bei uns, trotz mancher persönlicher Einschränkungen in einem positiven, wertschätzenden Umfeld mit tollen Kollegen wunderbar entfalten und gut entwickeln können. Selbst mit viel Einsatz, Unterstützung, Gesprächen und Fürsorge ist es nicht gelungen dauerhaft einen stabilen Ausbildungsfortschritt zu erreichen. Die Kapazitäten für soziale Arbeit und psychologischen Beistand sind für uns als Handwerksfirma natürlich begrenzt.
Grundsätzlich ist das Modell sicher nicht schlecht, aber ich musste einsehen, dass wir mit unserer Arbeitsweise, den Tätigkeitsfeldern und Ansprüchen für diese Ausbildungsform nicht optimal geeignet sind. Vermutlich gelingt es Betrieben mit straffen Strukturen und wiederkehrenden Standardarbeiten besser die jungen Menschen in Verbundausbildung bis zur Gesellenprüfung durchzubringen.
Trotzdem wollten wir weiterhin Nachwuchs gewinnen und unseren Malerberuf weitergeben. So gingen wir selbst daran freie Ausbildungsplätze zu bewerben, um Menschen, die unsere Werte teilen und an einer hochwertigen und tiefgründigen Berufsausbildung interessiert sind, für unsere Firma zu gewinnen. Aktuell haben wir drei eigene Auszubildende und auch wenn es hier auch manchmal ruckelt, sind wir doch einen riesigen Schritt vorangekommen, um ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb zu sein.