Geschichte der Firma
Für mich vorgesehen war eigentlich ein Berufsweg mit Abitur und Studium. Alle Erwartungen geradlinig zu erfüllen sollte diesen Weg aber nicht zeichnen. Über ein paar Irr- und Umwege kam mir die Ausbildung zum Maler und Lackierer sehr gelegen, Berührungspunkte zu diesem Handwerk gab es in Kindheit und Jugend rückblickend einige. Die Berufsausbildung empfand ich als sehr prägende und spannende Zeit, die ich mit einigen Erfolgen bei Prüfungen und Wettbewerben krönen konnte.
Dieses Traditionshandwerk hatte mich nun seit drei Jahren Tag für Tag beschäftigt und der Wissensdurst war weiterhin ungestillt, der Wunsch nach Weiterentwicklung und Vertiefung aller Kenntnisse und Fertigkeiten tief in mir verankert. Mit finanzieller Unterstützung durch das Stipendienprogramm „Begabtenförderung berufliche Bildung“ ging es an die Vorbereitungslehrgänge zur Meisterprüfung Teil 1 bis 4. Als einer der jüngsten Teilnehmer war ich in der Theorie bestens aufgestellt und sog alle neuen Inhalte auf wie ein Schwamm. Praktisch durfte ich mich zügig weiterentwickeln und konnte alle Prüfungsteile erfolgreich ablegen. Unvergesslich bleiben mir die Ratschläge aus meinem Umfeld mich bloß nicht selbstständig zu machen, da ich dafür zu ehrlich und ungeeignet sei. Was für eine Motivation es zu versuchen, meinen Werten treu zu bleiben und neue Bereiche der eigenen Persönlichkeit zu erschließen.
2012–2015
Am 16. Juli 2012 hielt ich nach der Eintragung ins Handelsregister nun auch die offizielle Gewerbeanmeldung in der Hand, somit war dies die Geburtsstunde der Firma Pictor. Ich war 24 Jahre jung, frischer Handwerksmeister und Betriebswirt (HWK). Die erste Zeit der Selbstständigkeit war auch ein bisschen das Nachholen meiner fehlenden Gesellenzeit. Endlich frei arbeiten ohne Weisungen und Fremdeinflüsse, mit meiner Organisation, meinem Werkzeug, meiner Materialauswahl und meinen Ansprüchen an Qualität und Ausführung. Ich sah vor mir unzählige Entwicklungsmöglichkeiten, Spezialisierungen, Weiterbildungsangebote und Ziele, die ich reizvoll fand, so dass sich letzte Gedanken doch noch einen akademischen Weg einzuschlagen verflüchtigten. Es wurde schnell deutlich, dass es immer genug Herausforderungen und Abwechslung geben würde. Stück für Stück entwickelte sich die Auftragslage positiv, die Kontakte und Verbindungen wuchsen, Stammkunden und Weiterempfehlungen wurden mehr und mehr. 2015 begann ich berufsbegleitend die Weiterbildung zum Restaurator im Handwerk, welche die interessanteste Weiterbildung war, die ich bis dahin erleben durfte. Viele spannende Inhalte, fantastische Dozenten und sehr versierte, humorvolle und beeindruckende Lehrgangsteilnehmer aus verschiedenen Gewerken sind mir in bester Erinnerung geblieben.
2016–2018
Anfang 2016 habe ich die Prüfungen zum Restaurator im Handwerk erfolgreich abschließen können und mit der betrieblichen Entwicklung hätte es jetzt wunderbar weitergehen dürfen. Tolle Projekte standen an, neue Auftraggeber waren in Reichweite und die Aussichten rosig. Unerwartet musste ich den Großteil meiner Kapazitäten in der Folgezeit für die weit wichtigeren Dinge im Leben einsetzen.
Trotzdem ist es gelungen die junge Firma mit wenig Zeit über Wasser zu halten und weitere Grundlagen für die nachfolgenden Entwicklungen zu legen.
2019–2022
2019 durfte ich den ersten Auszubildenden und danach den ersten Mitarbeiter an meiner Seite begrüßen. Der Weg vom selbstständigen Alleinunterhalter zum Chef mit Personalverantwortung war für mich herausfordernd und es war notwendig die Kompetenzen und Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu entwickeln. Gemeinsam mit den weiteren Mitarbeitern und Auszubildenden konnten wir in den vergangenen Jahren viele tolle Projekte umsetzen, in neue Aufgabenbereiche wachsen und zusammen eine Lage erschaffen, die uns positiv in die Zukunft blicken lässt. Hätte man mir vor fünf Jahren gesagt, wo wir uns heute befinden, hätte ich mir das damals kaum vorstellen können.
Danksagung
Über 10 Jahre sind wir nun schon als Handwerksbetrieb aktiv, haben viele Projekte realisiert, Menschen begeistert, Probleme gelöst, und dabei Spaß und Freude gehabt. Ich möchte mich dafür bedanken bei den vielen tollen Kunden und Auftraggebern, mit denen wir die Wünsche und Vorstellungen umsetzen durften. Vielen Dank an unsere wunderbaren Mitarbeiter und Auszubildenden, die Tag für Tag fleißig, konzentriert und gewissenhaft an den Einsatzorten, Baustellen und bei unseren Kunden tätig sind, immer wieder etwas Besonderes bieten und Menschen begeistern, sich einbringen und engagieren, sich ärgern, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert und auch als Mitarbeiter und Kollegen füreinander da sind.
Meine Wertschätzung und Dankbarkeit gehen gleichermaßen an die vielen Partner und Weggefährten aus Handwerk, Industrie, Planung, Handel, Verbänden und Institutionen. Bei der täglichen Aufgabe unsere Kunden glücklich zu machen, sind wir ein Zahnrad im Getriebe und nur durch die verlässliche und tatkräftige Vor- und Zuarbeit können wir unser Ziel auf diesem Niveau erreichen.
Auch den wenigen Menschen, die unangenehme Erinnerungen hervorrufen sei gedankt. Besonders diese Erfahrungen haben immer etwas Wichtiges mitgegeben und aufgezeigt, ob der Weg der richtige ist und bedeutsame Veränderungen ermöglicht. Möge es Ihnen allen gut gehen.